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Wahrnehmungsschulung bei Kindern

von | Aug 4, 2021 | Allgemein | 0 Kommentare

Unabhängig ob eine Amblyopie geschult werden muss oder nicht, gibt es ganz nette Spiele für Kinder, die deren visuelle Aufmerksamkeit schulen.

In der Zeitschrift „Eltern“ habe ich eine nette Zusammenstellung gefunden, die ich hier mir freundlicher Genehmigung des Verlages wiedergeben möchte.

Wahrnehmungsspiele
ab 3 Jahren

Schatzsuche:

Sie tragen ein Körbchen in der Hand und sagen zum Beispiel:“ Roter Schatz“. Nun sucht ihr Kind Sachen in seinem Zimmer oder in der Wohnung, die rot sind und zum Schatz dazugehören. Wieviele findet es bis Sie bis zehn gezählt haben?
Für Kinder die Farben lernen – und die üben, genau hinzusehen.

Bilderrätsel:

Utensilien: Fensterkuvert im A4 Format, Bilder.
Trennen Sie vom Fensterkuvert die Rückseite heraus. Legen Sie dann das Sichtfenster auf Bilder aus Zeitschriften, die Sie vorher gesammelt haben. So ist nur ein Ausschnit des Bildes zu sehen. Erkennt Ihr Kind einen Elefanten, wenn es nur das Ohr und ein Stück des Stoßzahnes sieht, oder eine Zahnbürste aus der Werbung von der nur ein paar Borsten und der bunte Griff sichtbar sind?

Vorher-Nachher-Show:

Legen Sie fünf Gegenstände auf ein Tablett ( wenn Ihr Kind Größer ist: zehn). Ihr Kind darf alles ansehen. Nun schließt es die Augen, Sie nehemen einen Gegenstand weg, Ihr Kind schaut wieder hin: erkennt es, was fehlt? Das schult Sehfähigkeit, Konzentration und Gedächtnis.

Detektiv:

Ihr Kind soll Sie ganz genau ansehen. Dann dreht es sich um und Sie verändern eine Kleinigkeit an sich: Bluse zuknöpfen, Ärmel aufkrempeln, Ohrring rausnehmen, Haare umfrisieren – und Ihr Kind schaut Sie wieder an. Erkennt es den Unterschied?

Zwillingssuche:

Eine Idee für einen Waldspaziergang: Heben Sie einen Gegenstand aus der Natur auf: eine Eichel, ein Blatt. Zeigen Sie es dem Kind und bitten Sie: „Such davon den Zwillingsbruder oder die Zwillingsschwester.“ Findet es das Familienmitglied? Natürlich kann auch Ihr Kind die Aufgabe stellen.

Wahrnehmungsspiele
ab 4 Jahre

Formensammler:

Utensilien: für jedes Kind ein Rechteck und einen Kreis aus Pappe. Ziel des Spiels ist, grundlegende geometrische Formen wiederzuerkennen. Das Kind nimmt seine Pappvorlagen und geht in der Wohnung umher, um diese Formen zu suchen. Wenn es etwas gefunden hat, ruft es laut:“Entdecker!“ Dann kommen alle und schauen, was es gefunden hat. Rechteckige Bücher, Streichholzschachteln, ein Bildschirm, ein Türschloss; runde Bälle, den Deckel einer Wasserflasche, den Rand einer Tasse, den Reifen des Spielzeugautos… Dises Spiel kann man überall spielen, zum Beilspiel in der Stadt beim Warten auf den Bus, wenn man nur mit den Augen sucht. Wer findet die meisten Dinge?

Schattenrätsel:

Ein Spiel für abends (oder für ganz helle Sonnentage).
Utensilien: Taschenlampe, kleine Gegenstände wie Ball, Stofftier, Spielzeugauto, gabel, Löffel, Taschentuch oder Stift. Den Lichtschein auf eine Wand richten, auf die die Kinder schauen. Hinter deren Rücken einen Gegenstand vor die Lampe halten, sodass die Kinder nur dessen Schatten sehen. Wer kann am Umriß erkennen, um was es sich handelt? Und woran kann man eine Zahnbürste von einem Löffel unterscheiden?

Finde die Mitte:

Die benötigen drei Gegenstände (z.B. Spielzeug, Buch, Topf) und ein Maßband bzw. einen Zollstock. Sie legen zwei Gegenstände mit nicht zu kleinem Abstand auf den Tisch. Den dritten soll Ihr Kind nun exakt in die Mitte platzieren. Dann wird nachgemessen. Je unterschiedlicher die Gegenstände sind, desto schwieriger ist es, genau die Mitte zu finden.

Peilen, zielen, treffen:

Utensilien: Wäscheklammern für jedes Kind, ein Stuhl, verschidene Schachteln, Dosen, Vasen, Eimer. Es geht darum, eine Wäscheklammer in ein Gefäß zu werfen. Dazu muss man genau zielen können. Ein Kind klettert auf einen Stuhl und bekommt drei Wäschklammern. Dann darf es sich von den verschiedenen Gefäßen eines aussuchen, zum Beispiel eine Kaffeedose. Ein Mitspieler bringt die Dose und stellt sie vor dem Stuhl auf den Boden. Das stehende Kind darf ihn dirigieren und sagen, wo genau die Dose stehen soll, damit es bequem seine Klammern hineinwerfen kann. Wieviele Treffer schafft es?

Wahrnehmungsspiele
ab 5/6 Jahre

Ab fünf Jahren:

Kleine Geografie:

Ein Spiel in der Wohnung, in einem vertrauten Raum. das Kind schließt die Augen, Vater oder Mutter fragt: Wo ist die Tür? Wo steht das Bücherregal? Wo sitzt der Teddy? Das Kind zeigt mit ausgestrecktem Arm in die Richtung – und öffnet dann die Augen, um zu sehen, ob es gut gezielt hat. Konnte es sich merken, wo was ist? Das Spiel trainiert Aufmerksamkeit, Raumgefühl und genaues Hinsehen.

Domino:

Utensilien: viele verschiedene kleine Gegenstände, zum Beispiel Legosteine, Bauklötze, Gummibärchen, Murmeln (jedes Kind sollte sechs bis sieben Teile bekommen).
Alle Gegenstände liegen nun auf dem Tisch, reihum zieht sich jeder so lange ein teil, bis nur noch ein Ding übrig ist, zum Beispiel ein weißer Legostein. Ein Kind fängt an und legt nun ein Ding daneben, deas dem Legostein in einer Eigenschaft ähnelt, zum Beispiel ein weißes Haargummi. Das nächste Kind legt einen Bauklotz and das Lego (auch eckig) oder ein Pöüschtier an das Haargummi (auch weich) oder einen Ring (auch Schmuck). So entsteht eine Kette, an der an beiden Seiten angelegt werden darf, bis keiner meht ein passendes Teil hat oder einer alle seine Gegenstände verbaut hat.

Ab sechs Jahren:

Schrittzähler:

Während eines Spazierganges ein sichtbares Ziel festlegen – die nächste Straßenlaterne, die große Buche, das rote Auto – und schätzen wie viele Schritte man bis dahin braucht. Dann gehen und kontrollieren. Wer kann am besten schätzen? Das Spiel übt, die Augen auf Nähe und Weite einzustellen – und verkürzt Spaziergänge.